Wie soll ich dich empfangen? Und wie begegn’ ich dir? O aller Welt Verlangen, Du meiner Seele Zier! O Jesu, Jesu setze Mir selbst die Fackel bei, Damit, was dich ergetze, Mir kund und wissend sei.
Dein Zion streut dir Palmen Und grüne Zweige hin, Und ich will dir in Psalmen Ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen In stetem Namen dienen, So gut es kann und weiß.
Was hast du unterlassen Zu meinem Trost und Freud’, Als Leib und Seele saßen In ihrem größten Leid? Als mir das Reich genommen, Da Fried’ und Freude lacht, Bist du, mein Heil, gekommen Und hast mich froh gemacht.
Ich lag in schweren Banden, Du kommst und machst mich los; Ich stund in Spott und Schanden, Du kommst und machst mich groß, Und hebst mich hoch zu Ehren, Und schenkst mir großes Gut, Das sich nicht lässt verzehren, Wie ird’scher Reichtum tut.
Nichts, nichts hat dich getrieben Zu mir vom Himmelszelt, Als das geliebte Lieben, Womit du alle Welt In ihren tausend Plagen Und großen Jammerslast, Die kein Mund aus kann sagen, So fest umfangen hast. |
Das schreib dir in dein Herze, Du herzbetrübtes Heer, Bei welchem Gram und Schmerze Sich häuft je mehr und mehr. Seid unverzagt, ihr habet die Hilfe vor der Tür: Der eure Herzen labet Und tröstet, steht allhier!
Ihr dürft euch nicht bemühen, Noch sorgen Tag und Nacht, Wie ihr ihn wollet ziehen Mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, Ist voller Lieb’ und Lust, All Angst und Not zu stillen, Die ihm an euch bewusst.
Auch dürft ihr nicht erschrecken Vor eurer Sünden Schuld. Nein, Jesu will sie decken Mit seiner Lieb’ und Huld! Er kommt, er kommt, den Sündern Zum Trost und wahren Heil, Schafft, dass bei Gottes Kindern Verbleib’ ihr Erb’ und Teil.
Was fragt ihr nach dem Schreien Der Feind’ und ihrer Tück’? Der Herr wird sie zerstreuen In einem Augenblick. Er kommt, er kommt, ein König, Dem wahrlich alle Feind’ Auf Erden viel zu wenig Zum Widerstande seind.
Er kommt zum Weltgerichte, Zum Fluch dem, der ihm flucht, Mit Gnad’ und süßem Lichte Dem, der ihn liebt und sucht. Ach komm! ach komm, o Sonne! Und hol’ und allzumal Zum ew’gen Licht und Wonne In deinen Freudensaal. |